In Königsfeld wird wie in vielen Gemeinden zu Beginn der Passionszeit die „Litanei vom Leben, Leiden und Sterben unseres Heilandes Jesus Christus“ gebetet. Eine Gebetsform wie Aus- und Einatmen ist diese kaum noch bekannte Form der Litanei. Sie hat eine große meditative Kraft. Im Mittelalter gab es viele Litaneien. Die kurzen Antwortsätze und die Bekenntnisteile konnte jeder mitsprechen, ohne lesen zu können. Noch heute finden sich im Gotteslob der Katholischen Kirche zahlreiche Litaneien.
Auch die Brüdergemeine kennt Litaneien. Neben der „Kirchenlitanei“ ist die bekannteste die „Litanei vom Leben, Leiden und Sterben unseres Heilandes Jesus Christus“. Zinzendorf hat die Form geschätzt, die erste Version von 1744 vermutlich selbst verfasst. Passen würde es auf jedem Fall zu seiner Theologie. Anfänglich hieß sie „Wundenlitanei“. Hinter diesem Gebetsformular steht die Überzeugung, dass das ganze Leben von Jesus eine Bedeutung für unser tägliches Leben hat, eine Inspiration und ein Trost. Auch sein Leiden und Sterben.
Man hat diese Litanei in den letzten Jahrzehnten immer wieder überarbeitet, um sie aktuell zu halten. Die Bitten berühren einen, wenn man sie mitspricht. In Königsfeld verwenden wir diese Litanei nicht nur als Eingang in die Passionszeit. Die Pfarrer verwenden sie auch gerne, wenn sie am Karfreitag in der Rehaklinik Gottesdienst halten. Da zeigt sich die Litanei in ihrer Kraft.
Live mitfeiern können Sie die Litanei mit Gabriele von Dressler am Donnerstag, 18. Februar 2021 um 19.00 (siehe Gottesdienstübertragung). Sie wurde außerdem für einen Beitrag auf der Facebookseite der Brüder-Unität unter urheberrechtlichen Aspekten leicht bearbeitet und von Michael, Annerose und Christoph Huss aufgenommen. Hier finden Sie das Textblatt und die Audiodatei, auch zum Herunterladen, etwa auf CD.